Golf Club Ulm

22.10.2012

Naturschützer loben Biotop-Pflege auf Golfplatz in der Wochenau

Golf Club Ulm plant weiteren großen Tümpel für Kröten BUND: Golfen im Naturschutzgebiet

Der Golf Club Ulm wurde vor kurzem vom deutschen Golfverband für seinen Einsatz für die Natur ausgezeichnet. Jetzt gab es Lob von Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde und des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Der Naturanteil ist hier besonders hoch im Vergleich zu anderen Golfplätzen, lobte Bernd Ulrich Müller, BUND-Regionalvorsitzender Donau-Iller, die Vereinsverantwortlichen. Diese planen nun ein neues Biotop. Über der Straße, also nicht mehr auf dem Golfplatz, soll ein großer Tümpel angelegt werden, um künftig massenhafte Krötenwanderungen an dieser Stelle zu unterbinden.

Wir wollen hier einen großen Tümpel anlegen, erklärte Maximilian Weiß vom Golf Club Ulm. Mit dem neuen Biotop soll erreicht werden, dass die Kröten auf der Seite des Waldes bleiben und nicht über die Straße zu den Biotopen auf dem Golfplatz wandern. Es ist sehr aufwändig, die Krötenzäune auf- und abzubauen. Außerdem haben wir immer weniger Helfer zur Verfügung, die in den Nächten die Kröten aufsammeln, unterstützt Bernd Ulrich Müller, BUND Regionalvorsitzender Donau-Iller, die Pläne des Vereins. Es dauere freilich Jahre bis die Amphibien einen neuen Laichplatz akzeptieren. Schließlich kehren sie immer dorthin zurück, wo sie als Kaulquappen geschwommen sind. Zunächst werden nun die wasser- und besitzrechtlichen Belange geklärt. Dann wird weitergeplant.
Bei der Besprechung gab es auch großes Lob für den Golf Club Ulm. Vor 50 Jahren bestand das Areal des heutigen Golfplatzes in der Wochenau aus Wald und landwirtschaftlich genutzter Fläche, wobei zunehmend magere Wiesen in Acker umgewandelt wurden. Deshalb sind die Naturschützer mit dem jetzigen Zustand auch sehr zufrieden. In den letzten zehn Jahren wurden hier rund 10 000 Quadratmeter Biotop erfolgreich entwickelt, stellte der BUND-Vorsitzende fest. Mittlerweile halten sich die naturbelassene Fläche und die bespielbaren Bahnen die Waage. Doch nicht nur die Größe und Anzahl der Bioptope, Hecken und Tümpel wurde gelobt, sondern auch die Qualität. Dies bestätigte sich nicht zuletzt bei der derzeit laufenden Biotop-Kartierung. Hier wachsen viele Raritäten und Schönheiten wie Iris, Teufelsabbiss oder Orchideen, informierte Michael Wecker vom Landesamt für Umwelt Baden-Württemberg. Auch seien die Auwald-Brennen auf dem Golfplatz in ihrer alten Struktur erhalten. Diese Kiesinseln sind sehr selten und nur noch an einen oder zwei anderen Standorten im Illertal vorhanden.
Heinz-Peter Seitz, Fachkraft an der Unteren Naturschutzbehörde, sprach von hochkarätigen Bioptopflächen, nämlich hochwertige Magerrasen und verschiedene Flachmoorarten. Eine bestimmte Art Streuwiese gebe es im Alb-Donau-Kreis nur noch an einem zweiten Standort. Der Platz des Golf Club Ulm besitze einen sehr hohen Anteil Natur. Alte und neue Flächen würden gezielt gefördert, stellte Seitz zufrieden.
Das ist Golfen im Naturschutzgebiet, freute sich Bernd Ulrich Müller. Freilich nicht ohne einige Ratschläge zu verteilen. Er lobte Greenkeeper Franz Ströbele für seinen Einsatz für die Biotope, riet aber auch in einzelnen Bereichen zur verstärkten Pflege. Denn einigen Hecken und Sträuchern geht es auf dem Golfplatz so gut, dass sie den Naturschützern schon wieder zu sehr wuchern und wachsen. Ströbele, auf dem Platz immer öfter auch als Biotopkeeper tätig, versprach, dies im Auge zu behalten. Für Maximilian Weiß war das Urteil der Fachkräfte wichtig. Dieser hohe Anteil an naturbelassener Fläche hebt uns von vielen Golfanlagen ab. Wir sind stolz darauf, dass wir auch aus der Sicht der Experten auf dem richtigen Weg sind, um Sport und Natur optimal zusammenzubringen.

Foto: Heinz-Peter Seitz, Maximilian Weiß, Simon Schmugge, Bernd Ulrich Müller und Michael Wecker (v.l.) diskutierten die Entwicklung weiterer Biotope auf dem Golfplatz in der Wochenau bei Illerrieden.
Foto: Vertreter des Golf Club Ulm sowie von BUND und Naturschutzbehörden überprüften einen möglichen Standort eines neuen Biotops in der Wochenau.

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