Ulmer Pressedienst

19.03.2018

OB Gunter Czisch: An vielen Kränen sieht man, dass eine Stadt prosperiert und wächst

Weit über 500 Millionen Euro werden derzeit in Ulm für den Bau der Großprojekte Straßenbahnline 2, Bahnhofsareal mit Tiefgarage und den neuen Wohn-, Einkaufs- und Bürobereich „Sedelhöfe“ investiert. „Die Projekte sind für alle Beteiligten eine große Herausforderung“, sagt der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch.

Das Problem für die Stadt ist, dass die Großprojekte aufgrund einiger Verzögerungen nicht zeitlich gestaffelt realisiert werden. So muss beispielsweise die neun Kilometer lange Neubautrasse der Straßenbahnlinie 2 mit 20 Haltestellen und neuer Brücke, die den Kuhberg und den Eselsberg mit der Universität und Wissenschaftsstadt mit der Innenstadt verbindet und die die Stadt über 100 Millionen Euro kosten wird, noch 2018 in Betrieb gehen, um Landeszuschüsse zu erhalten. Das gelingt, wie geplant, am 9. Dezember. Die Linie 2 bringt Verbesserungen für über 20 000 Anwohner, Beschäftigte, Schüler und Studenten. Die Stadt beließ es dabei nicht, eine neue Trasse zu bauen, sondern verlegte entlang der Strecke auch Rohre oder moderne Glasfaserkabel unter die Erde. „Man sieht die vielen Löcher und kann ermessen, wie viel Arbeit hier geleistet wird“, sagt Oberbürgermeister Gunter Czisch und räumt ein: „Alle machen hier einen guten Job“. Verkehrsmäßig gab es anfangs wegen der vielen Baustellen Probleme in der Innenstadt. „Mittlerweile haben die Ulmer ihren Frieden mit den Baustellen gemacht“, ist der Rathauschef überzeugt, den das Ergebnis, das am Ende sehr viele Verbesserungen für die Stadt bringen soll, antreibt. Die Ulmer bauen das Bahnhofsareal zu einer modernen Mobilitätsdrehscheibe um rund um die neue Straßenbahnlinie, die mit hoch modernen Straßenbahnwagen insgesamt zirka 250 Millionen Euro kosten wird. Der Bahnhof wird neu gestaltet. Daneben entsteht bis Herbst 2020 unter dem Busbahnhof und direkt gegenüber dem großen Parkhaus „Deutschhaus“ eine Tiefgarage mit 540 Stellplätzen und 144 Strom-Ladesäulen für 52 Millionen Euro. Eingerechnet ist in den Kosten eine unterirdische Passage, die die Garage, den Bahnhof und die Sedelhöfe verbindet. Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über einen unterirdischen Kreisverkehr, der das Queren der Straße, ein Grund für Staus, überflüssig macht. Auch im Einkaufsquartier „Sedelhöfe“ im Eingangsbereich der Fußgängerzone entstehen weitere Parkplätze. Das I-Tüpfelchen im Konzept ist ein geplantes Parkhaus in der Schillerstraße, also über den Gleisen. Wer den Bahnhof oder die Innenstadt erreichen will, muss dann nicht mehr in die Stadt fahren, sondern kann den Bahnhof von der anderen Seite her ansteuern. „Das wird viel Verkehr von der Innenstadt abhalten“, erklärt Czisch. Um dieses Projekt voranzutreiben, müssen die Ulmer allerdings die Fertigstellung der Schnellbahntrasse abwarten. Erst dann können Gleise für das Parkhaus abgebaut werden. Die Planer beschäftigt vorrangig der Bahnhofsbereich. „Hier gibt es eine extreme Komplexität von Verkehren“, erklärt der OB. Kurz: Hier müssen Fußgänger, Straßenbahn, Parken und fließender Verkehr aufeinander abgestimmt werden. Komplex auch, weil sich das Verhalten der Verkehrsteilnehmer im Laufe der nächsten zehn Jahr und damit auch das Bahnhofsareal, das neue Gesicht der Stadt, verändern wird. „Viele Leute werden das Auto stehen lassen und auf die Straßenbahn, die im Fünf-Minuten-Takt fährt, auf Park & Ride oder auch E-Bikes umsteigen“, blickt Czisch in die Zukunft. Das sind die drei großen Baustellen. Nebenbei treibt die Verwaltung eine Wohnbauoffensive an. So sollen 700 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden. „Das ist doppelt so viel wie in normalen Zeiten“, so der Verwaltungschef und fügt hinzu. „Die Verwaltung arbeitet an der Belastungsgrenze. Wir werden alle Projekte hoch motiviert und gut zu Ende bringen“. Was danach kommt, weiß der OB auch schon. Mehrere hundert Millionen Euro sind für eine neue Investitionsstrategie kalkuliert. 75 Prozent dieser Summe werden dan n in den Erhalt der Funktionsfähigkeit der Stadt fließen, das heißt: für die Sanierung von Schulen, Kindergärten, Straßen, Brücken und öffentlichen Gebäuden ausgegeben. Dennoch schaut der Ulmer Oberbürgermeister dank vieler gut arbeitender mittelständischer Unternehmen und sicherer Steuereinnahmen entspannt in die Zukunft. „An vielen Kränen sieht man, dass eine Stadt prosperiert und wächst“.

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