IG Hafengasse Ulm

17.06.2009

Marion Walter: Die Hafengasse war viel zu eng für den Autoverkehr

Hafengasse feiert 30 Jahre Fußgängerzone mit zweitägigem Straßenfest

Vor über 30 Jahren forderten Marion Walter und Werner Vollmer den Umbau der Hafengasse in eine Fußgängerzone. Das hat vielen älteren Geschäftsleuten nicht gefallen. Die Gasse war aber viel zu eng für den Autoverkehr, erinnert sich Marion Walter. Seit 30 Jahren ist die Hafengasse nun Fußgängerzone. Dies wird am 26. Und 27. Juni mit einem bunten Straßenfest zwischen Hafenbad und Frauenstraße gefeiert.

Marion Walter ist mit ihrem Geschäft bereits seit 1970 in der Hafengasse, anfangs mit einem Handarbeitsgeschäft, dann mit der Boutique Marion Moden. Heute kaum noch vorstellbar, herrschte seinerzeit in der Hafengasse reger Autoverkehr. Die Autos fuhren vom Münsterplatz quer durch bis zur Frauenstraße. Die Hafengasse war viel zu eng für den Verkehr, erinnert sich Marion Walter vom Goldschmiedegeschäft Meister Walter.
Gemeinsam mit Werner Vollmer und Karl Hirn forderte sie bei Stadt und Stadtrat Anfang der 70er Jahre den Umbau der Hafengasse in eine Fußgängerzone. Wir waren damals die jungen Geschäftsleute in der Gasse und mussten mit unseren Plänen schon ein bisschen gegen die Widerstände der Alteingesessenen kämpfen, berichtet sie. An manchen Samstagen sperrten sie die Straße sogar auf eigene Faust. 1974 reagierte auch die Zeitung, die titelte: Hafengassenhändler größter Wunsch: Endlich Fußgängerzone werden.
Im gleichen Jahr war es dann auch soweit: Die Stadt verbannte zunächst provisorisch und nur mit Verbotsschildern - die Blechkarossen aus der Hafengasse, die somit nach der Platzgasse die zweite Fußgängerzone in Ulm wurde.
Vier Jahre später ließ die Stadt die Gasse für 515 000 Mark komplett zur Fuzo umbauen. Die Bauarbeiten waren schon eine harte Zeit für uns Geschäftsleute, erzählt Marion Walter, die 1981 in der Hafengasse ihre Geschäft Marion Moden und 1983 mit ihrem Mann Charly die Goldschmiede Meister Walter eröffnete. Im Juni 1979 waren dann endlich alle Leitungen und Pflastersteine verlegt und OB Hans Lorenser gab die verkehrsberuhigte und verschönerte Hafengasse feierlich frei.
Die Kunden seien von Anfang von der Fußgängerzone begeistert gewesen, erzählt Marion Walter. Und auch die Zeitungen meldeten ein Jahr später: Anlieger sind zufrieden.
Die Fußgängerzone hat sich total bewährt. Heute kann man sich nichts anderes mehr vorstellen, sagt die agile Geschäftsfrau, die in der Hafengasse schon so manchen Event vom Schafstall über Aktionen wie Spinnen oder Goldwaschen veranstaltet hat. Überhaupt sind die Händler dort sehr aktiv und haben originelle Ideen: In den vergangenen Jahrzehnten lockten Handwerker-, Sammler- und Historienmärkte sowie Armbrustwettschießen und - in einem schneereichen Winter sogar ein Innenstadt-Skilanglauf-Rennen die Massen in die Hafengasse.
So wird es natürlich auch beim Hafengassenfest sein, mit dem am 26. und 27. Juni 30 Jahre Fußgängerzone gefeiert wird. Die Hafengasse hat viele kleine, interessante Geschäfte. Das macht sie so einzigartig, sagt Marion Walter, die sich auf die vielen Aktionen, den längsten Laufsteg Ulms und gute Musik freut.
Das Hafengassenfest beginnt am Freitag, 26. Juni, 16 Uhr. Es spielen die Sonic Boom Band und Brassmaniacs. Die Geschäfte locken mit Aktionen und langen Öffnungszeiten. Am Samstag 27. Juni, eröffnet OB Ivo Gönner um 11.15 Uhr das Fest und gleichzeitig den längsten Laufsteg Ulms auf 195 Meter zwischen Hafenbad und Frauenstraße.

Foto: Marion Walter mit den vielen Zeitungsberichten, die über den Umbau der Hafengasse zur Fußgängerzone und die interessanten Aktionen dort veröffentlicht wurden.

Für den Terminkalender:
26. Juni, 16.00, Ulm, Hafengasse, Hafengassenfest mit Sonic Boom Band und Brassmaniacs sowie Aktionen in und vor den Geschäften
27. Juni, 11.15, Ulm, Hafengasse, Hafengassenfest, Eröffnung durch OB Ivo Gönner, Live-Musik mit dem Pallino Sextett, Kinderaktionen, Verkaufsaktionen

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