Realgrund AG

30.04.2014

"Mehr Anreize für den Wohnungsbau"

Michael Wolber von der Ulmer Realgrund AG äußert sich zur Mietpreisbremse

Wohnungsengpässe, hohe Mieten oder Mietpreisbremse sind auch in Ulm und Neu-Ulm aktuelle Themen. Allerdings sind nach Einschätzung von Michael Wolber, Vorstand der Realgrund AG, Ulm und Neu-Ulm noch ein gutes Stück entfernt von den Preisen in den Metropolen Stuttgart oder München.

Nach dem Gesetzesentwurf ist in angespannten Wohnungsmärkten, die von der Landesregierung allerdings erst noch definiert werden, maximal eine zehnprozentige Mieterhöhung bei einer Wiedervermietung erlaubt. Das gilt nicht für Neuvermietungen, also beim Erstbezug eines Neubaus. Unklar ist, ob der Großraum Ulm und Neu-Ulm überhaupt als Region mit zu hohen Mieten eingestuft werde, so Michael Wolber, Vorstand der Ulmer Realgrund AG.
Möglicherweise werde dann mancher Vermieter alle gesetzliche Möglichkeiten nutzen und höhere Abstandszahlungen, etwa für ein Küche, verlangen, um die nicht mehr erlaubte, möglicherweise aber notwendige Erhöhung bei einem Mieterwechsel zu kompensieren. Auch für Investoren wird der finanzielle Spielraum enger. Nach Ansicht von Wolber brächten Anreize für Investoren und Bauträger eher Entspannung für den Wohnungsmarkt als Regulierungen. Ein Wohnungsengpass kann nur gelöst werden, indem mehr und verstärkt preisgünstiger Wohnraum entsteht, erklärte Wolber.
Positiv wertet der Realgrund-Vorstand die Vorgaben der Stadt Ulm, die Bauträger verpflichtet, beim Erwerb eines städtischen Grundstückes 20 Prozent der entstehenden Immobilien als preisgünstigen Wohnraum zur Miete zur Verfügung zu stellen und stabile Mieten zu garantieren. Für Investoren und Bauträger würden neue Projekte aber auch in Ulm und Neu-Ulm immer mehr zu einer Herausforderung angesichts steigender Baukosten, Löhne und Grundstückspreise sowie neuer Verordnungen, erklärte Wolber.
Der Gesetzesentwurf sieht auch eine Änderung der Maklergebühr vor. Künftig soll der Makler vom Vermieter bezahlt werden und nicht - wie bisher - vom Mieter. Die Dienstleistung eines Maklers hat einen hohen Wert und einen Preis. Egal, wer diesen bezahlt, betonte Wolber, dessen Unternehmen rund 100 Vermietungen im Jahr betreut. Ein Makler übernehme neben anderem die Vorauswahl der Mietinteressenten, die Bonitätsprüfung, organisiere die Besichtigungen und achte auch auf die Zusammensetzung der Mieter in einer Wohnanlage. Der Verzicht auf einen Makler sei unter Umständen nicht nur sehr zeit- und arbeitsaufwändig, sondern könne auch Thema Mietnomaden - teuer werden, informierte der Vorstand der Realgrund AG, die für die Eigentümer in ihren Immobilien, wie zum Beispiel der großen Immobilie Karl in der Ulmer Karlstraße, die Wohnungen neu und über viele Jahre vermietet.

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