Barz GmbH

26.06.2013

Ulmer Gebäudereiniger begrüßt kritische TV-Berichte über die Branche

Jürgen Barz: Kunden fragen, ob Subunternehmen beschäftigt werden

Berichte über Dumpinglöhne und katastrophale Arbeitsbedingungen auch in der Reinigungsbranche sorgen derzeit für Aufsehen. Jürgen Barz, Chef des gleichnamigen, 480 Mitarbeiter starken Gebäudereinigungsunternehmens in Ulm, begrüßt dies. Als Folge der TV-Berichte fragen uns Kunden nun nach den Arbeitsbedingungen und ob wir Subunternehmer beschäftigen. Das ist ein gutes Zeichen, so Barz.

In einer achtmonatigen Undercover-Recherche haben Journalisten die harte Arbeit von Reinigungskräften in Luxushotels dokumentiert und die Missstände in der Sendung Team Wallraff gezeigt. Das sind genau die Zustände, die wir seit Jahren anprangern, freut sich Jürgen Barz, obwohl dadurch ein Teil seiner Branche in Verruf gerät. Neu sei, dass Kunden jetzt genau nachfragen, welche Reinigungsleistung er zu welchen Bedingungen anbietet. Barz: Jahrelang ging alles nur nach dem Preis. Wie dieser zustande kommt und dass am Ende immer die Mitarbeiter solcher Subunternehmer darunter leiden, hat niemanden interessiert. Ihm seien viele Aufträge verloren gegangen oder habe diese gar nicht bekommen, weil er konsequent Tariflöhne und Krankengeld zahle sowie Urlaubstage korrekt gewähre. Obwohl es eine so genannte Auftraggeberhaftung der Auftraggeber kann durchaus auch bei Missständen in Subunternehmen in Haftung genommen werden habe einige Kunden bislang nur der Preis interessiert, berichtet der Ulmer Unternehmer.
Nach den aufwühlenden TV-Berichten würden nun aber bisherige und neue Kunden nachfragen, zu welchen Bedingungen die Mitarbeiter beschäftigt sind und ob die Barz GmbH mit Subunternehmen zusammenarbeite. Das ist ein gutes Zeichen, freut sich Barz der Missstände in seiner Branche seit vielen Jahren kritisiert und aus dem Innungsverband ausgetreten ist, weil dieser seiner Meinung zu wenig aktiv gegen die schwarzen Schafe vorgegangen sei. Barz ist stattdessen in die RAL Gütegemeinschaft eingetreten und lässt sein Unternehmen jährlich von einem externen Institut kontrollieren bin. Getestet werden unter anderem die Einhaltung des Tarifvertrags, Arbeitssicherheit, Arbeitsbedingungen und Verträglichkeit der Reinigungsmittel. Stimmt alles, dann erhält das Unternehmen das RAL-Gütesiegel. Der 44-jährige Ulmer wünscht, dass Gewerkschaft, Politik und Unternehmer gemeinsam verbindliche, klare Regeln festlegen. Denn noch immer gebe es Möglichkeiten, mit schmutzigen Tricks unsauber zu arbeiten. Barz: Subunternehmer wollen verdienen. Das geht immer zu Lasten des Arbeitnehmers, der sich nicht traut zu klagen oder zu kündigen, - und schlussendlich auch des Kunden, der für sein Geld keine korrekte Leistung bekommt.

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