Rola El-Halabi, Doppelweltmeisterin im Profiboxen

07.06.2009

Die Ulmerin Rola El-Halabi ist Doppelweltmeisterin im Profiboxen

24-jährige Profboxerin sichert sich nach zehn harten Runden den Titel der Verbände WIBF und WIBA

Rola El-Halabi aus Ulm ist seit Freitagnacht Doppel-Weltmeisterin im Profiboxen. Sie gewann vor 800 begeisterten Zuschauern im Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Haus den WM-Kampf gegen die Spanierin Loly Munoz knapp mit 2:1 der Kampfrichterstimmen. Rola El-Halabi sicherte sich mit dem Sieg die WM-Titel der Verbände WIBF und WIBA. Die im Libanon geborene Deutsche ist damit auch die erste arabisch-stämmige Box-Weltmeisterin.

Nach eher lauen und nicht gerade spektakulären Vorkämpfen stiegen gegen 21.45 Uhr am Freitagabend Rola El-Halabi (GER) und Loly Sugar Munoz (ESP) in den Ring. Es entwickelte sich vor den Ehrengästen Arslan Fierat (Ex-Weltmeister im Cruisergewicht) und Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg schnell ein ausgesprochen hart ausgetragener Kampf.
Loly Munoz, die eigentlich vom Kickboxen kommt, setzte der Ulmerin mit ihrem etwas unkonventionellen Stil sehr zu und bewies gutes Stehvermögen. Rola El-Halabi hatte aber die besseren Treffer, so dass sie die ersten sechs Runden für sich entscheiden konnte. Ein Schlag auf die Nase und starkes Nasenbluten irritierte die Ulmer Kämpferin dann aber die nächsten Runden. Der Kampf wurde sogar für etwa 20 Sekunden unterbrochen, um die Blutungen zu stillen.
Die nächsten Runden gingen an Loly Munoz, die eine beeindruckende Kondition und gute Nehmerqualitäten im Ring bewies. Rola El-Halabi schaltete dann aber zum Ende des Kampfes noch einmal einen Gang höher. Das restlos begeisterte Publikum spürte, dass der Kampf eine enge Angelegenheit wird und feuerte die 24-jährige deutsche Studentin frenetisch an.
Nach Ende der zehnten Runde sahen zwei Ringrichter Rola El-Halabi vorn, einer sah die Vorteile eher bei der Spanierin.
Rola El-Halabi, in Beirut geboren und in Ulm und Neu-Ulm aufgewachsen, sagte nach dem Kampf: Ich bin überglücklich, aber total fertig. Die Fans feierten die Doppel-Weltmeisterin im Profiboxen der Frauen im Leichtgewicht (bis 61,23 Kilogramm) mit Standing Ovations.
Bei der Pressekonferenz in der Krone in der Ulmer Altstadt kritisierte der Trainer von Loly Munoz, der die Deutsche als große Boxerin lobte, den Ringrichter. Seiner Meinung nach hätte die Ulmerin wegen des Nasenblutens angezählt werden müssen. Einen Protest gegen die Wertung legte Loly Munoz aber nicht ein, zumal auch die Vertreter der Verbände die Entscheidung des Ringrichters als regelkonform bewerteten.
Spekuliert wird nun über einen möglichen Revanche-Kampf in Spanien. Allerdings wartet jetzt auf Rola El-Halabi auch ein Kampf gegen eine Amerikanerin - in den USA oder in Ulm.
Rola El-Halabi will aber jetzt erstmal Urlaub machen nach den zehn harten und spektakulären Runden, von denen jede eine Werbung für den Frauen-Boxsport war.

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