Hölzl & Partner

15.08.2007

Wie in der Firma - und doch nur ein Seminar

Die Führungstrainer gehen im Seminar radikal praxisbezogen vor

Seminare für Führungskräfte in Unternehmen, bei denen Schwächen und Stärken herausgearbeitet werden, gibt es viele. Kaum eine Unternehmens-beratung geht jedoch so radikal praxisbezogen vor wie die Führungstrainer von Hölzl & Partner aus Lindau am Bodensee. In den Seminaren der Berater, die meist in Klöstern abgehalten werden, geht es für die Teilnehmer ans Eingemachte. Der Erfolg zeigt, dass wir mit realen Führungsprojekten im Seminar vollkommen richtig liegen, betont Hubert Hölzl.

Eigentlich hatten sich die Teilnehmer am Seminar für Führungskräfte auf interessante, vor allem aber eher entspannte Tage im Kloster Obermarchtal eingestellt. Stattdessen holte sie ihr Führungsalltag ein. Wir konfrontieren die Teilnehmer mit ihren Alltagsproblemen in der Firma. Mit Dienst nach Vorschrift, Skepsis, offene und verdeckt brodelnde Konflikte, Stagnation und Scheitern in Projekten, erklärt Seminarleiter Hubert Hölzl.
Er agiert nicht nur als Seminarleiter, sondern als Unternehmer und lässt die Teilnehmer auch eine Erfolgsprämie, oft mehrere hundert echte Euros, hinterlegen. Es werden drei Gruppen gebildet, die von Teamleitern auf Zeit durch ein knackiges Projekt geführt werden. Sie alleine erhalten Anweisungen und Aufträge vom Trainer. Bei Rückfragen, Absicherungen oder Kritik werden die Teilnehmer an ihre Teamleiter verwiesen.
Dieser muss erkennen, dass er als Einzelkämpfer keine Chance hat. Er muss seine Mitarbeiter, die vor zwei Stunden noch Seminarkollegen waren, für sein Projekt begeistern. Dann Aufgaben delegieren, Ziele vereinbaren und mit seinem Team Lösungen erarbeiten. Das ist für die Seminarteilnehmer Arbeitsalltag, wie sie es aus ihrem Unternehmen kennen, berichtet Hölzl. Stress und Herausforderung pur schließlich befinden sich die drei Teams im Wettbewerb um die Erfolgsprämie. Und das im beschaulichen Kloster Obermarchtal bei Ehingen.
Der Nachmittag ist schon fast vorbei und noch immer arbeiten Seminarteilnehmer an einer ihrer Aufgaben: Sie sollen eine Stunde in einer sozialen Einrichtung arbeiten und über ihre Erfahrungen einen Bericht verfassen. Die Einrichtung, Arbeit und Zeit müssen die Teilnehmer selbst akquirieren und vereinbaren. In einer fremden Umgebung geht das nur in Teamarbeit. Und so wird mancher mault schon vor sich hin bis spät in die Nacht gearbeitet statt gemütlich bei einer Flasche Wein im Klosterkeller zusammen zu sitzen.
Nach eineinhalb Tagen richtig Arbeit geht es am letzten Seminartag ans Eingemachte. Der Teamleiter bewertet seine Mitarbeiter. Ganz Chef vergibt er Noten von eins bis zehn für Engagement, Leistungsbereitschaft und Unterstützung in den zurückliegenden zwölf Stunden.
Doch auch das Team spiegelt offen und direkt die Führungseigenschaften, den Stil oder das Management des Gruppenleiters. Da wirft der Leiter einem Mitarbeiter mangelnde Unterstützung vor, berichtet Hölzl, der den Feedbackprozess gezielt steuert und moderierend eingreift, wenn die Teilnehmer unpräzise bleiben. Der betroffene Teilnehmer, im richtigen Leben Entwicklungsleiter in einem mittelständischen Unternehmen, rechtfertigt sich damit, dass er mehrmals seine Hilfe angeboten habe. Da diese aber vom Teamleiter übersehen oder ignoriert worden sei, habe er das Mitdenken und Mitarbeiten auf das Nötigste beschränkt. Das Verhalten kennt man in den Betrieben als innere Emigration, erklärt Hölzl.
Ein solch hartes, aber konstruktives Feedback von seinem Team nach dieser Führungserfahrung vergisst ein Projektleiter nicht so schnell, ist der Führungstrainer aus Lindau überzeugt. Er weiß nun genau, wie sein Führungsverhalten die Mitarbeiter anspornen oder in die innere Kündigung führen kann, so der 44 jährige Unternehmensberater vom Büro Hölzl & Partner.
Die Resonanz in den Unternehmen ist sehr gut auf die Seminare des Beraters, der auch nach den Kursen zu den Teilnehmern Kontakt hält. Wer diese firmenüblichen Konflikte, die zu Reibungs- und Leistungsverlusten führen, hautnah erlebt und selbst gespürt hat, so Hölzl, wird Führungsfehler vermeiden und es in seinem Umfeld, in seinem Unternehmensbereich auf jeden Fall besser machen. Über all diese Konflikte und Fehler im Management gebe es viele Bücher und Untersuchungen. Aber nur, wer die Probleme am eigenen Leib erfahren und diese professionell analysiert hat, geht künftig menschlich und leistungsorientiert sowie konflikt- und teamfähig mit seinen Mitarbeitern um, urteilt der Unternehmensberater nach Abschluss dieses dreitägigen Seminars.

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